Aporie des Menschen
Die Existenz des Menschen ist ausweglos: zerrissen zwischen Sehnsucht nach Erlösung und der hoffnungslosen Auslieferung an die eigene Sterblichkeit. Dieser Widerspruch entfaltet sich als genuines Zerstörungspotenzial des Menschen.
Der Mensch ist wesentlich ein Gewaltwesen, Gewalt ist der Kern seiner Selbstkonstitution. Insofern werden die Menschen immer versuchen, sich gegenseitig auszulöschen.
Gewalt und Schuld prägen die Entstehung der menschlichen Dinge und machen eine Versöhnung von Mensch und Welt unmöglich. Ein Abgrund von Feindschaft trennt den Menschen von der Welt und in Krankheit manifestiert sich dieser Abgrund. Von der Pathognostik her gibt es keinen Glauben an die Möglichkeit eines Fortschritts von Humanität, an die Möglichkeit einer Verminderung destruktiver menschlicher Gewalt.
"Wir, die Sterblichen, müssen die Sterblichkeit allererst lernen und eben nicht permanent mit dem blühendsten Wahnsinn unserer tätlichen Todesverleugnung parieren. Können wir das?? Das können wir nur im Selben gewährloser dingvermittelter Aufschübe von Krankheit, Krieg und Tod, und das heißt folglich, wir können es nicht." (PGS VIII, 15)
Feind-Seligkeit. Religion als Ursache des Fanatismus - Religion als Brechung des Fanatismus
Notizen:
Zusammenhang von Absolutheitsbegehren und Zerstörung.
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